Sie interessieren sich für freie Weltanschauungsgemeinschaften?
Dann sind Sie hier genau richtig!
Der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften e.V. (DFW) ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Gemeinschaften in Deutschland, die für die Verwirklichung der in Artikel 4 des Grundgesetzes garantierten Freiheit des Glaubens, des Gewissens und des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses eintreten. Er setzt sich dafür ein, dass niemand wegen seiner Herkunft, seiner Lebensauffassung und seines Geschlechts benachteiligt oder bevorzugt wird. Der DFW steht als Vertreter freigeistiger, kirchenfreier Menschen ein für Humanismus, Toleranz und Menschenrechte, für ein friedliches Zusammenleben der Menschen unabhängig von ihren religiösen, weltanschaulichen und politischen Anschauungen und für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung – schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an: info@dfw-dachverband.de.
Ihr Präsidium des
Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften



Margot Friedländer: Ihr Gedenken ist ein Hoffnungsschimmer
Von Silvana Uhlrich-Knoll
Foto: Gordon Welters
Margot Friedländer war ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der Versöhnung und des menschlichen Miteinanders. Ihre Lebensgeschichte, geprägt von unvorstellbarem Leid und Verlust während des Holocaust, ist nicht nur ein Zeugnis der Vergangenheit, sondern auch ein eindringlicher Appell an die Menschlichkeit. Trotz der schmerzlichen Erfahrungen, die sie gemacht hat, hat Margot nie den Glauben an die Versöhnung und den Dialog zwischen den Menschen verloren. In ihren öffentlichen Auftritten und Gesprächen strahlte sie eine bemerkenswerte Wärme und Empathie aus. Sie ermutigt uns, die Vergangenheit nicht zu vergessen, sondern aus ihr zu lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Margots Botschaft war klar und eindeutig: Versöhnung ist möglich, wenn wir bereit sind, zuzuhören, zu verstehen und Brücken zu bauen. ...weiterlesen...
Lesen Sie hier den neuen
- Starke Stimmen
- Weit weg von "nie wieder"
- Auch in schweren Zeiten etwas verändern
- Nachruf für Helga Lewandowsky
- erscheint alle 2 Monate (jeweils ca. Mitte Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember)
- erhältlich als Newsletter-Abo bei der pfw-Redaktion

Die Internationale Vereinigung Liberaler Religiöser Frauen - IALRW (1910) ist auf drei Kontinenten (Europa, Asien, Nordamerika) tätig, umfasst Frauen aus mehr als sechs Religionen und ist Mitglied der Internationalen Vereinigung für Religionsfreiheit. Gudrun Hahn (Unitarische Freie Religionsgemeinde Frankfurt, International Association for Religious Freedom - IARF) hat uns diese Einladung zu einer internationalen Konferenz vom geschickt:
Power of Dialogue and Partnership
IALRW Conference June 11–15, 2025 in Kuching, Malaysia
Starke Stimmen
Bundespräsident Steinmeier bezeichnete den gestorbenen peruanisch-spanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa als liberalen Vordenker für die Freiheit des Individuums, der gegen die große Ungleichheit auf Erden gekämpft hat. Es sind einzelne starke Stimmen, die sich gegen autoritäre Regime, Faschismus und Diktaturen stellen. Sie schreiben gegen das Vergessen, gegen Hass und Hetze, gegen die Einschränkungen der Meinungs- und Gedankenfreiheit.
Llosa mischte sich ein, er war streitbar, aber nie still. Und das ist es, was Demokratie ausmacht. Das, was wir sagen und schreiben dürfen, was wir denken und wofür wir stehen. Aber auch Demokratie hat ihre Grenzen. Da, wo Menschen durch Worte andere verletzen, einschränken, diskriminieren und ihnen schaden wollen. Wo Worte zu einer Waffe werden können, da greift unser Grundgesetz und die UN-Charta der Menschenrechte, um die Würde des Menschen als unantastbar bestehen zu lassen. Doch immer mehr sind Menschen, die sich politisch äußern, Minderheiten angehören oder sich für diese einsetzen, vielen Bedrohungen ausgesetzt, während sie ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ausüben.

Diese Freiheit wird auch in Deutschland zunehmend herausgefordert. Nicht nur in Staaten wie der Türkei, dem Iran oder hochbrisant und aktuell den USA. Unabhängige Berichterstattung und Journalismus gehören zu den Säulen der Demokratie und müssen umfassend geschützt werden. Noch steht Deutschland im Ranking der Pressefreiheit auf Platz 10 von 180 Staaten, schaut man aber auf die gegenwärtige politische Lage, sind die Medien die ersten, die ausgehöhlt werden und durch Desinformation und Polarisierung Misstrauen schüren. Dabei ist die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die Glaubwürdigkeit der Medien das wichtigste Gut, um Vertrauen in eine unabhängige und faktenbasierte Berichterstattung zu haben. So versuchen wir immer wieder, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, wissenschaftlich fundierte Themen zu besprechen, Menschen aus Minderheitsgruppierungen ein Sprachrohr zu geben und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Denn nichts ist schlimmer als das unwissende Schweigen.
Silvana Uhlrich-Knoll (Präsidentin)
Übrigens: Deutschland ist gerade auf Platz 11 der Pressefreiheit gerutscht.
Weit weg von "nie wieder"
Liebe Freund:innen, liebe Mitglieder,
Wer mich und meine Reden kennt, weiß, dass ich die vergangenen Jahre mich immer wieder, wie es die Zeit leider auch gebietet, mich darin mit dem Rechtsruck unserer Gesellschaft und den Gefahren für unsere Demokratie beschäftige. So ist es leider auch heute. Ich möchte nicht so politisch werden, aber es würde meiner freireligiösen Gesinnung widersprechen, würde ich hier eine freundliche Sonntagsrede halten.
Wir sind weit weg von „nie wieder“, wir sind schon lange mittendrin angekommen.
Als ich die erste Rede dieser Art hier im Saal halten durfte, standen die Faschisten noch bei gut 10 %. Zur Erinnerung: Ich bin in diesem Amt erst seit gut 4 Jahren. Jetzt stellen sie über ein Fünftel der Abgeordneten im Deutschen Bundestag und besitzen in einem deutschen Landtag eine Sperrminorität. Bei der vergangenen Bundestagswahl haben vielerorts über 50 % der Menschen entweder ganz klar verfassungsfeindliche Parteien oder doch mindestens linksnationalistische Diktatorenfreunde gewählt. Nur etwa einen Kilometer von meinem Haus, im benachbarten Kreis Kaiserslautern, war die AfD bei den Zweitstimmen stärkste Kraft. Es ist nicht nur Ostdeutschland, liebe Gäste. ...weiterlesen...

Auch in schweren Zeiten etwas verändern
Liebe Freireligiöse, liebe Freundinnen und Freunde unserer humanistischen Weltanschauung,
Vielleicht kamen Sie auf dem Weg zu uns an Stolpersteinen vorbei, von denen es hier in Ludwigshafen eine große Zahl gibt, davon auch für Menschen, die Mitglieder in unserer Gemeinde waren. (Nächträglich ergänzt: Meine Vorrednerin und ich haben uns nicht abgesprochen, aber das zeigt, wie ähnlich unsere Schlussfolgerungen sind.)
Diese Steine sollen zum Nachdenken und Erinnern anregen. Dachau, Auschwitz sind Fakt. Ein Fakt, den Parteien wie die AfD im Falle eines künftigen Wahlsieges aus den Geschichtsbüchern streichen wollen. So wie nach deren Auffassung auch die Ehe für alle und das Recht, dass eine Frau selbst über ihren Körper bestimmen darf, abgeschafft werden soll. Trotz solcherart menschenfeindlichem Wahlprogramm hat ein Fünftel der Menschen in unserem Land diese Partei gewählt, deren Verbot der BFGD nachdrücklich fordert. 80 Prozent taten es nicht.
Uns Freireligiöse treibt die Frage um, was passieren würde, wenn bei den Landtagswahlen im nächsten Jahr plötzlich eine AfD in Mainz regierte. ...weiterlesen...



Brandenburger Freidenkerbund wird 30 Jahre alt
Der Humanistische Freidenkerbund Brandenburg e.V. (HFB) wurde am 1. April 1995 in Rathenow gegründet. Seine Mitglieder kamen und kommen aus verschiedenen Orten des Landes Brandenburg, vor allem aus dem Havelland und Barnim, aus Potsdam und Märkisch-Oderland. ...weiterlesen...
Internationale Konferenz der Humanists International
Die Mitgliederversammlung der HI findet vom 4. bis 6. Juli 2025 in Luxemburg statt. Das Thema der International Humanist Conference 2025 lautet „Vom Bewusstsein zum Handeln: Stärkung offener Gesellschaften durch wissenschaftliche Bildung“ – Wir werden die entscheidende Rolle der wissenschaftlichen Bildung bei der Förderung offener Gesellschaften untersuchen und wie Geisteswissenschaftler kritisches Denken und evidenzbasierte Entscheidungsfindung aktiv fördern können. - Weitere Infos folgen im nächsten pfw.
Weltkongress des IAFT – Internationalen Verbandes für
Geistesfreiheit – in GRENOBLE vom 10. bis 11. Oktober 2025
Der Weltkongress der International Association of Free Thought am 10. und 11. Oktober 2025 in Grenoble (Frankreich) wird sich hauptsächlich dem Thema „Die Opfer der Verbrechen der Kirchen“ widmen. Aber auf der Tagesordnung steht auch die Frage der „Solidarität zwischen Freigeistigen aus aller Welt“. Weitere Infos folgen.
Nigeria: Humanistenführer endlich freigelassen

Humanists International feiert die Freilassung von Mubarak Bala, fast viereinhalb Jahre nach seiner willkürlichen Verhaftung in seinem Haus im Bundesstaat Kaduna. Der Präsident der Humanist Association of Nigeria, Mubarak Bala, wurde am 28. April 2020 in seinem Haus im Bundesstaat Kaduna im Zusammenhang mit einer Klage gegen ihn wegen seiner Facebook-Posts festgenommen. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung im April 2020 gehörten diensthabende Polizeibeamte zu denjenigen, die ihm öffentlich mit dem Tode drohten. ...weiterlesen...
1984–2024
40 Jahre Frauen-AG im BFGD

Aus der Einladung: Am 13. Oktober 1984 wurde auf der Bundesversammlung des BFGD in Schweinfurt die Frauen-AG als eigenständige Arbeitsgemeinschaft in die Verfassung des BFGD aufgenommen. Dies wurde von Helga Dietz (von den Frauen gewählte Frauenreferentin und 1 Vorsitzende der Frauen-AG) beantragt mit der Begründung, „dass heute im BFGD noch nicht erreicht sei, was schon Ronge seinerzeit zum Ziel gesetzt hatte“. Dieses Jubiläum wollen wir im Rahmen des Seminars mit einer Feierstunde am Sonntag, 13. Oktober 2024 feiern. ...weiterlesen...
Kinderarbeit: früher – und heute?
Frauen-AG des BFGD lädt zum Seminar ein

Kinderarbeit ist von Kindern zu Erwerbszwecken verrichtete Arbeit. Die UN-Kinderrechtskonvention (KRK) definiert Kinderarbeit als Tätigkeiten von unter 18-Jährigen, die ihnen schaden oder sie am Schulbesuch hindern. Laut UNICEF zählen als Kinderarbeit jene Arbeiten, für die Kinder zu jung sind, die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Kinder vom Schulbesuch abhalten. Sie beraubt Kinder ihrer Kindheit und verstößt gegen die weltweit gültigen Kinderrechte.
Die Frauenarbeitsgemeinschaft des Bundes Freireligiöser Gemeinden Deutschlands (BFGD) hat das Thema Kinderarbeit als Grundlage ihrer nächsten dreitägigen Veranstaltung gewählt. Auslöser war die Beschäftigung mit dem Buch „Hungermarsch“ und das Schicksal der „Schwabenkinder“, die aus armen Bauernfamilien stammend, auf dem Kindermarkt in Ravensburg angepriesen wurden. Ravensburg wurde als Veranstaltungsort gewählt, um sich mit dem Thema näher zu befassen.
Wann und wo: 16. bis 18. Mai 2025 in Ravensburg, Hotel Obertor, Marktstraße 67, 88212 Ravensburg. (Tel. 0751 36670, mail@hotelobertor.de, www.hotelobertor.de)
Kosten: im EZ pro Person 214,00 €, im DZ pro Person 170,00 €. Seminarkosten 30,00 €.
Am Freitag ist ein gemeinsames Abendessen geplant. Am Samstag findet ab 11 Uhr das Seminar mit Neuwahlen statt. Nachmittags ab 15 Uhr gibt es eine Führung durch die Ausstellung „Schwabenkinder“ im Museum Humpis-Quartier Ravensburg, Marktstraße 45. Für den Sonntag ab 10 Uhr steht noch die Führung „Ravensburger Frauen“ auf dem Programm. Die schriftliche oder telefonische Anfrage zu weiteren Details bzw. Anmeldung bitte richten an Anita Stahl: (privat) 0621 663799, stahl_braun@web.de, (mobil) 0170 1808635.
Anita Stahl
Frauen-AG im BFGD
Dr. Maru (1944 – 2025)

Dr. Maru, eine bahnbrechende Medizinerin und Atheistin, professionelle und humanitäre Fürsprecherin für Kinder- und Frauengesundheit, Ärztliche Direktorin von Arthik Samata Mandal und Mitbegründerin von Vasavya Das Pflegeheim in Vijayawada ist nicht mehr. Sie verstarb am 6. Februar 2025. Dr. Maru hinterlässt ihren Ehemann Hari Subramanyam, Sohn Dr. Olos Gora, Schwiegertochter Dr. Sudeepti Vardhan, Enkelsohn Saahas Gora, ihre Schwester Manorama und ihre Brüder Dr. Samaram und Niyanta und die ganze Familie Gora. Die würdige und liebevolle Erinnerung an den großen Menschen Dr. Maru wird in der Familie und in der humanistischen Bewegung weiterleben. ...weiterlesen...
Jahresausklang
Die Wintersonnenwende, der kürzeste Tag des Jahres, ist Vorbote für das Jahresende. 2024 lässt uns alle auf viele verschiedene Dinge zurückblicken. Nicht nur politische Umbrüche und Unruhen, sondern auch Feierlichkeiten und besondere Momente, die es lohnt, gerade bei einem Gefühl von Erschöpfung, Schwermut und negativen Gedanken immer mal wieder in der Vordergrund zu rücken.
Laut und öffentlich haben wir dieses Jahr 75 Jahre DFW gefeiert und ein Zeichen gesetzt für Demokratie und Menschenrechte. Dagegen ist still und leise unser Pressedienst pfw 30 Jahre alt geworden. Aber auch kleine Ereignisse hinterlassen große Fußspuren. So bedanken wir uns von Herzen für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Ortrun Lenz und allen Menschen, die sich tatkräftig an jeder Ausgabe mit Gedanken, Meinungsbildern und Berichten beteiligt haben.
Jeder noch so kleine Schritt ist ein Schritt, den wir gehen, den wir bestreiten, den wir bewältigen. Es gibt ein Lied, in dem Folgendes gesungen wird: Auch eine Reise von 1000 Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. So hoffen wir, Sie nehmen unser Schritttempo auf, bleiben uns mit Schrittzähler und konstruktiven Wünschen auf dem Fuße und verfolgen weiterhin das Geschehen im DFW.
Einen schönen Jahresausklang, besinnliche Weihnachten und einen gesunden Start ins neue Jahr wünscht Ihnen
Silvana Uhlrich-Knoll
Präsidentin des DFW
Freigeistige Aktion für humanistische Kultur e.V. hat Arnher Lenz zum Ehrenvorsitzenden ernannt

Unser langjähriger Vorsitzender Arnher Lenz ist anlässlich seines 90. Geburtstags am 21.11.2024 zum Ehrenvorsitzenden der Freigeistigen Aktion für humanistische Kultur ernannt worden. Die Urkunde überreichte Ortrun Lenz als Vorsitzende an seinem Geburtstag in Neustadt/Rbge.
Der Text der Urkunde lautet wie folgt:
Anlässlich seines 90. Geburtstags wird
Arnher E. Lenz
wegen seiner unserem Bund durch jahrzehntelange Mitgliedschaft erwiesenen Treue, seiner engagierten Arbeit als langjähriger Vorsitzender, Organisator und Referent vieler Workshops, Seminare und kulturellen Veranstaltungen sowie als Übersetzer und Herausgeber zahlreicher freigeistiger Bücher und darüber hinaus der ständigen Bereitschaft zum Eintreten für Geistesfreiheit und Humanismus mit Wirkung vom heutigen Tage zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Neustadt am Rübenberge, den 21. November 2024
Freigeistige Aktion für humanistische Kultur e.V.
Der Jubilar hat sich sehr über die Ehrung gefreut.
Freigeistige Aktion für humanistische Kultur
Ortrun Lenz - Vorsitzende -

Ankündigung der Tagung der Freien Akademie vom 29. bis 31. Mai 2025
Illusion Gerechtigkeit?
Es gilt als Errungenschaft der Französischen Revolution, dass persönliche Freiheit ein Menschenrecht ist und die zu ihrer Realisierung nötige Gleichberechtigung durch Brüderlichkeit bzw. Solidarverhalten gestützt werden muss, dass zur Gerechtigkeit also immer auch ein gewisses Maß an Gleichheit gehört. Bis heute aber ist dies umstritten. Rechtspositivisten in der Tradition von Thomas Hobbes meinen, Gesetze könnten jeden beliebigen Inhalt haben und diesbezügliche Entscheidungen seien politischer Natur. Wirtschaftsliberale fordern unter Berufung auf die Gesetze des freien Marktes den „Nachtwächterstaat“, der sich auf die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung beschränkt. Marxisten treten zwar für die Gewährleistung der materiellen Lebensbedingungen jedes Einzelnen ein, sehen darin aber keine Verwirklichung von Gerechtigkeit, sondern eine Bedingung der Aufhebung von Klassengegensätzen. ...weiterlesen...
Vortrag DFW Jubiläum 57 Jahre am Sonntag, 13. 10. 2024
Demokratie und Freiheit leben
Manchmal frage ich mich, warum rede ich überhaupt noch über Freiheit und Demokratie? Freiheit ist beliebt, alle wollen sie, Demokratie leider weniger, aber eins geht nicht ohne das andere, wenn wir darüber nachdenken. Und um das Nachdenken, das freie Denken wird es mir heute vor allem gehen. Aber zuerst noch etwas zur Freiheit.
Schwierig wird es, wenn wir nachfragen, was jemand unter Freiheit versteht. Fragte ich die Jugendweihlinge, also 13-, 14-, 15-Jährige, bekam ich spontan zur Antwort: Frei bin ich, wenn ich machen kann, was ich will. Fünf Minuten später antworteten sie anders, sobald wir Betreuende uns unsere Freiheit herausnahmen zu machen, was wir wollten. Von da an ist Freiheit für sie das, was jemand tun kann, ohne die Freiheit der anderen einzuschränken und ohne andere zu schaden.
Freiheit ist eben nicht absolut, sie ist eingebettet in ein System von Werten, wozu die Gleichwertigkeit aller gehört, die Toleranz, die Mitmenschlichkeit. Wir leben sie in einem Spannungsfeld, wo wir immer wieder abwägen müssen, was gerade wichtiger ist, die Freiheit oder doch mehr die Mitmenschlichkeit oder doch die Gleichwertigkeit aller? Wer Freiheit möchte, hat immer auch Verantwortung dafür, wie er/sie sie lebt, sie abwägt mit den anderen Werten, in der Beziehung mit den anderen Menschen und der Natur. ...weiterlesen...
Themenperiode 2024/2025 im Bundesforum Familie zum Schwerpunkt „Familien und Klima“
Übersicht von Silvana Uhlrich-Knoll
Im Bundesforum Familie ist zum Ende des Jahres 2024 erst die Halbzeit der neuen Themenperiode „Familien und Klima“ geschafft, welche beim Netzwerktreffen des Bundesforums im Oktober 2023 zum Schwerpunktthema für zwei Jahre gewählt wurde. Dabei steht der Klimawandel als Hauptakteur für Familien im Mittelpunkt. Fragen wie zum Beispiel: 'Wie ist Familie von den klimatischen Veränderungen betroffen? Welche Auswirkungen hat dieser im Alltag? Und welche gesundheitlichen Folgen sind zu erwarten?’ stehen dabei im Fokus. Neben der thematischen Einordnung aus familienpolitischer Perspektive gab es bereits zu Beginn klimapolitische Einblicke auf Familien und weitere Diskussionen, wie Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie sich bisher mit der Thematik auseinandersetzen. Mit Ergebnissen einer Mitglieder-Umfrage und der Präsentation zweier Beispiele durch Vertreter*innen der jeweiligen Mitgliedsorganisationen wurde Raum für Selbstreflexion und Austausch geöffnet. Aus dieser Selbstreflexion wurden konkrete Themenaspekte der kommenden zwei Jahren festgehalten.
Zu den Krisen der letzten Jahre zählen unter anderem die Klimakrise, Extremwetterereignisse, Biodiversität, die Energiekrise, die Corona-Pandemie, Kriege, Soziale Disparitäten und der demographische Wandel. ...weiterlesen...
Demokratie und Geistesfreiheit leben
Ansprache der Französischen Libre Pensée anlässlich des Festakts zum 75. Bestehen des DFW

Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
es ist mir eine Freude, Euch die besten Glückwünsche des französisches Freidenkerverbandes FNLP zu überbringen oder auch – wenn Ihr wollt – des französischen Verbandes für Geistesfreiheit, denn an sich ist Libre Pensée ja nur gleichbedeutend mit Freier Gedanke.
Es liegt uns am Herzen, alle Freigeistigen der Welt als Freundinnen und Freunde zu bezeichnen und dementsprechend auch zu duzen, weshalb ich mir auch hier dieses Recht gönne. Diese freundschaftliche Verbindung aller Verteidigerinnen und Verteidiger der Geistesfreiheit hat sehr wohl etwas mit dem heutigen Thema zu tun : Demokratie und Geistesfreiheit leben.
DEMOKRATIE UND GEISTESFREIHEIT LEBEN
Grundrechte leben, Grundfreiheiten leben, das bedeutet auch, die eigene Freiheit in Verbindung mit der Freiheit der Anderen und der „Freiheit der Andersdenkenden“ zu leben und zu erleben. Eine negative, egoistische Erfahrung der Geistesfreiheit hätte für uns alle keinen Sinn : Sie wäre eine falsche Freiheit. Wir leben ja in der Gesellschaft und in der Welt. Säkular, dieses Adjektiv, das heute so oft benutzt wird, bedeutet ursprünglich nichts anderes als „weltlich“. Eine gelebte Geistesfreiheit ist für uns zwangsläufig eine Geistesfreiheit, die an der Lebenswelt teilhat und die diese Welt auch freiheitlich mitgestaltet ; eine gelebte Geistesfreiheit ist für uns Menschen eine gesellschaftlich geteilte Freiheit. Die Geistesfreiheit mag zwar von Vielen primär als innere Freiheit wahrgenommen werden : Sie dringt einfach immer nach außen. Oder wie es im Lied heißt :
Ja fesselt man mich
Im finsteren Kerker,
So sind doch das nur
Vergebliche Werke.
Denn meine Gedanken
Zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei.
Auch wenn er im Gefängnis sitzt, kommt der freie Gedanke raus, er muss einfach raus.
Hier steht er halt, und kann nicht anders. Hier stehe ich und kann nicht anders – so sprach auch Luther, der aber bekanntlich nicht bereit war, diesen Schritt der Verweltlichung der inneren Freiheit zu machen. Aber von Selbstbestimmung und freier Lebensgestaltung war ja in seinem Werk nicht die Rede – und gerade darum geht es uns. Wir Freigeistigen nehmen die Welt, die Lebenswelt, als Grundlage für unser Dasein wahr. Wir können uns nicht vorstellen, wieso Geistesfreiheit fleischlos, gesellschaftslos, weltlos gelebt und erlebt werden könnte. ...weiterlesen...

Die neu gewählte DFW-Präsidentin Silvana Uhlrich-Knoll mit Präsidiumsmitglied Dr. Volker Mueller (links) und Vizepräsident Alexander Knöß. Außerdem wieder ins Präsidium gewählt: Ortrun Lenz (Foto: Christian Mueller)
Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften:
Grußwort zur 75-Jahr-Feier
Im Namen des Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften begrüße ich Sie sehr herzlich zu unserer heutigen Festveranstaltung. 75 Jahre DFW sind nicht nur eine Ansammlung von Jahren, auf die wir ehrfurchtsvoll zurückblicken, sondern das sind gelebte Stunden der aktiven Teilnahme an unserer Gesellschaft, am Prozess der demokratischen Strukturen und Zeit, die wir als Beitrag für die Geistesfreiheit, für Toleranz, Humanismus und die Menschenrechte gestaltet haben.
Mehr denn je scheint es wichtig, sich als individueller Mensch seiner Freiheit der Gedanken bewusst zu werden und sich dafür stark zu machen, dass diese Freiheit ein hohes Gut bleibt. Die Demokratie lebt von Dialog, vom Austausch und von Kompromissen. Eine Grundvoraussetzung ist jedoch, andere Meinungen akzeptieren zu können, faktenorientiert wahrzunehmen sowie respektvoll mit ihnen umzugehen (siehe Bundesprogramm „Demokratie leben!“ https://www.demokratie-leben.de). Den Vereinten Nationen zufolge bietet die Demokratie „ein Umfeld, in dem die Menschenrechte und Grundfreiheiten geachtet werden und in dem der frei geäußerte Wille der Menschen ausgeübt wird“. ...weiterlesen...
Warum Präsidentschaft?
Die Menschenwürde und die Gleichberechtigung von allen Menschen sind meine Themen von Kindesbeinen an. Großgeworden in einer Kleinstadt in der DDR, bin ich bis zum zehnten Lebensjahr mit Werten wie Gleichberechtigung von Frauen und Männern, einer starken Frauenrolle und Selbstständigkeit der Kinder aufgewachsen.
Sich für andere einsetzen, sich stark machen gegen Unterdrückung, sich stark machen für Menschen, denen es verwehrt wird, ihre Stärke zu finden. Etwas oder jemand in Frage zu stellen, auch mich selbst zu hinterfragen, das bin ich. Ich bin ein diplomatischer Kopf, ein Freigeist, eine Skeptikerin von Hause aus. Das ist der Grund dafür, dass ich mich seit 2002 international in der IHEYO engagiert und ab 2005 bis 2014 im Vorstand der Jugendorganisation mitgearbeitet habe. ...weiterlesen...


Swaantje Schlittgen, die scheidende DFW-Präsidentin bei der 75-Jahr-Feier in Berlin (Fotos: Christian Mueller)
Vizepräsident Alexander Knöß und die neu gewählte Präsidentin Silvana Uhlrich-Knoll
Vision für den DFW
Meine DFW-Theorie ist, dass nicht alle Mitglieder der Mitgliedsorganisationen vom DFW wirklich wissen bzw. über unsere Arbeit einen Überblick haben, vielleicht sich auch nicht interessieren. Wir setzen dies voraus, weil es uns so geht, in der Praxis sieht dies meist anders aus. Dieser zu erwartende Tatbestand ist eventuell ernüchternd, birgt aber auch die Chance, sich darauf zu konzentrieren, dies zu ändern und unsere Energien in die richtige Richtung lenken.
Wie sieht das nun genau aus – neue Projekte des DFW, Vorstellung von Zielen und Ideen für die zukünftige Epoche ...weiterlesen...
Menschenrechte — Anhörung — hib 400/2024
Licht und Schatten bei der Umsetzung der Menschenrechte
Berlin: (hib/SAS) Wie steht es um den internationalen Menschenrechtsschutz? Mit dieser Frage hat sich der Menschenrechtsausschuss am Mittwoch anlässlich des 70. Jahrestags der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor über 75 Jahren im Rahmen einer öffentlichen Anhörung von Sachverständigen beschäftigt.
Dabei würdigten alle Experten grundsätzlich die Geschichte der Menschenrechte seit 1948 als Erfolg, lenkten aber gleichzeitig den Blick auch auf Probleme des internationalen und europäischen Menschenrechtssystems. ...weiterlesen...
Demokratie, Geistesfreiheit und Leben als Basis freigeistiger Weltanschauung
Demokratie, Geistesfreiheit und Leben bilden ein fundamentales Trio, das die Grundpfeiler einer offenen, fortschrittlichen Gesellschaft darstellt. Diese Elemente sind nicht nur eng miteinander verknüpft, sondern bedingen sich auch gegenseitig, um eine dynamische und resiliente Gemeinschaft zu fördern.
Demokratie – Mehr als nur ein politisches System
Demokratie ist weit mehr als eine Regierungsform; sie ist eine Lebensweise, die auf den Prinzipien der Freiheit, Gleichheit und des Respekts für jeden Einzelnen basiert. In einer Demokratie hat jeder Bürger die Möglichkeit, durch Wahlen direkt oder indirekt an den Entscheidungen teilzunehmen, die sein Leben beeinflussen. Dies fördert nicht nur die Verantwortung jedes Einzelnen für das gesellschaftliche Wohl, sondern stärkt auch das Vertrauen der Menschen in ihre Institutionen. In den freigeistigen Organisationen, die als Mitgliedsverbände im DFW vereint sind, spielen demokratische Prozesse eine entscheidende Rolle. ...weiterlesen...
Die Unvereinbarkeit des Humanistischen Freidenkerbundes Havelland e.V. (HFH) mit extremistischen, rassistischen und anderen menschenfeindlichen Haltungen und Handlungen
Entsprechend der Satzung des HFH, insbesondere § 2 Abs. 2., 3. und 6., und der Programmatischen Grundgedanken des HFH sind folgende verbandsfeindliche Haltungen und Handlungen mit der Mitgliedschaft im HFH, mit einer haupt- oder ehrenamtlichen Mitarbeiterschaft im HFH und mit anderen Tätigkeiten für den HFH unvereinbar.
Zu diesen Haltungen und Handlungen von Personen und von Parteien und Organisationen gehören vor allem:
- Verhalten gegen die Menschenrechte (entsprechend der UNO-Menschenrechtskonvention),
- gegen die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und gegen die verfassungsmäßige Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland
- Rassismus und Antisemitismus
- Fremden- und Ausländerfeindlichkeit
- politischer und weltanschaulicher Extremismus, Faschismus und Islamismus
Personen und Vertreter*innen von Parteien und Organisationen, die diese Haltungen und Handlungen zeigen, ist das Betreten unserer HFH-Einrichtungen grundsätzlich nicht gestattet.
Nauen, 07.05.2024
Beschluss des Vorstands des Humanistischen Freidenkerbundes Havelland e.V.